Texte

bunny games

für ensemble (2006)

15 kurze stücke über
verführung madonna abschied alkohol nähe weinen 90-63-92 kotzen
schöne worte schnelle autos playmate scarlatti flirten ac/dc flüstern tanzen achterbahn verzweiflung teure uhren schreien parfum porno bahnhof playboy distanz nothing really matters kommen covergirl varése after midnight
sprechen blacksabbath unaussprechliches hasen mit langen ohren

fluc`n`flex

für Akkordeon (2007)

…es ist heiß, acht uhr abends, ich bin müde und durstig. für heute habe ich genug gearbeitet. ich studiere das fernsehprogramm und das dj-line-up der nachtszene und entscheide mich den abend in einer bar ausklingen zu lassen.
ich werfe mich in schale, verlasse meine wohnung und geh in richtung der lokalmeile. schon von weitem höre ich die tiefen bässe von techno-musik. meine schritte werden schneller, ich erreich das lokal und öffne die tür.
dicke rauchschwaden knallen mir ins gesicht. es ist düster, die grellen lichter flackern im rhythmus der musik. ich hol mir ein bier und lass mich von den starken beats der musik betäuben und auf das parkett ziehen. einige stunden und drinks später verlasse ich beschwingt den ort. noch aus weiter entfernung höre ich die musik weiterpulsieren und…
das stück ist dem nächtlichen ausgehvergnügen, den lokalen fluc und flex in wien und krassimir sterev gewidmet

Peter Parker

für Klavier solo (2003)

Peter Parker: “Wer ich bin? Ich bin Spiderman.“
Die Inspirationsquelle für dieses Klavierstück war das Comic und der Film „Spiderman“. Die Verwandlung des P.P. in einen Spinnenmann,die plastischen Darstellungen des Körpers in Aktion, das Fliegen,das Springen,… waren für mich so inspirierend, um mit dem Klang auf ähnliche Weise umzugehen.

fête.gare

für Ensemble (2002)

fête (Feier, Fest), weil Musik für mich grundsätzlich etwas Feierliches ist.
gare (Bahnhof), weil ich von meinem Fenster aus eine wundervolle Aussicht auf den Südbahnhof (jetzt Hauptbahnhof) habe.
Ein Jahr lang habe ich immer wieder dieselbe Aussicht fotografiert und die Bilder analysiert. Je nach Jahreszeit, Tageszeit und Witterung verändert sich das Abgebildete: Konturen werden weicher oder härter, verschiedene Elemente rücken in den Vordergrund, werden beleuchtet und «verschwinden» wieder oder werden verdeckt.

deathtongue

für Kontrabassklarinette und 6 Stimmen (2012)

Das Stück handelt vom Tod.
Ich habe Death- und Black-Metal-ähnliche Texte verwendet und sie dem Text des Requiems gegenübergestellt.

horribile dictu

für Stimmen, Streicher, Posaunen (2007)

„horribile dictu“ verwendet texte aus verschiedenen horrorfilmen, in denen menschen in einem raum eingesperrt sind und nur dann freikommen, wenn sie ein bestimmtes rätsel lösen oder die anderen mitgefangenen beseitigen.
in diesem gefängnis werden sie von ihrem peiniger beobachtet und immer wieder auf seine spielregeln aufmerksam gemacht.
Die opfer sprechen über ihre verzweiflung, ihr eingesperrtsein, die enge, hoffnung auf befreiung,..dabei wird der raum als etwas sehr bedrohliches empfunden und beschrieben.
diese art der raumempfindung hat mich veranlasst ein stück für einen raum zu komponieren.

take nine(for twelve)

für Ensemble (2012)

Dieses Stück hat in für mich ungewohnter Weise keinen außermusikalischen Bezug wie Filme, Comics, Politik, Popkultur,..
Als „Thema “ dient allein ein Neuner-Rhytmus(9/8,9/16)mit all seinen Bearbeitungsmöglichkeiten.
Als musikalisches Vorbild wäre dazu Dave Brubeck/Paul Desmond
mit“ take five“ oder auch sein „9er Rhytmusstück „Blue Rondo a la Turk“ zu nennen.

die Orpheus-Akte

für Bratsche, Klavier und Ensemble (2005)

Name: Orpheus
geboren: in Thrakien
Eltern: Muse Kalliope und Apollon (Sohn des Zeus und Leto)
Beruf: Musiker
mit seinem Gesang und Spiel auf der Kithara bewegt er sogar Tiere und Pflanzen.
nimmt an der Fahrt der Argonauten am Schwarzen Meer teil, um den Takt für die Rudermannschaft vorzugeben
Teilnahme an der Odyssee: Er übertönt mit seinem Gesang die Sirenen(Schadensdämoninnen).
Heirat mit Euridike
Eurydike stirbt durch Aristaios‘ Schuld(Eifersucht) an einem Schlangenbiß
Orpheus will Euridike wieder zurück haben
Orpheus steigt in die Unterwelt hinab und beeindruckt mit seiner Musik die dortigen Herrscher derart, daß sie die Tote zur Erde entlassen.Als Bedingung darf sich Orpheus bei dieser Aktion nicht nach Euridike umdrehen;er machts trotzdem und sie muss wieder ins Totenreich zurück
er spielt nochmals, schöner als je zuvor, für die Chefs der Unterwelt und bekommt seine Euridike wieder zurück

dirty angel

für Akkordeon, Flügelhorn und Orchester (2010)

Die Zahl 7 spielt in diesem Stück eine wichtige Rolle, rhythmisch, harmonisch und formal. Hinkende 7er Rhythmen werden mit 4er und 3er Rhythmen kombiniert und überlagert.
Harmonisch bilden Terzschichtungen (kleine und große Terzen- 3 bzw. 4 Halbtonschritte) die Basis des Stückes in dem sogar ein Terzlauf einer Scarlatti Sonate eingebettet wird. Formal wird das Stück in einem Verhältnis von 4: 3 eingeteilt.
Die beiden Soloinstrumente Akkordeon und Flügelhorn symbolisieren den Engel, der es- nach einigen Fehlversuchen-schafft, seine Flügelschläge zu koordinieren und abzuheben. Das Orchester spielt zu Beginn den Widersacher und unterbricht die Flugversuche des Engels, es kommt zur musikalischen Annäherung, der Engel fliegt mit dem Orchester um am Ende wieder, nach dem Scheitern- wie zu Beginn- neue Flugversuche zu starten und davonzufliegen. Motto:“Wer flattert, der fliegt.“(in Anlehnung an ein Zitat von Ernst Jandl: „Wer hinkt, der geht.“)

…“hukl“

für Orchester (2012)

ist eine Bearbeitung von „khul cuts“ (für Tänzer und Streichquartett) ist eine Bearbeitung von „khul“ (für Streichquartett) ist eine Bearbeitung der Comicfigur „hulk“:
Bruce Banner (hulk) hat aufgrund wissenschaftlicher Selbstversuche seines Vaters am Immunsystem mutierte Gene vererbt bekommen. Nachdem Bruce Gammastrahlen ausgesetzt wurde, zeigt sich die Wirkung der mutierten Gene.
Wann immer er gereizt wird, „explodiert “ er vor Wut.
Ähnlich möchte ich mit dem Klang/Musiker umgehen: infizieren, reizen, explodieren lassen.

„khul“

für Streichquartett (2010)

…ist eine Bearbeitung der Comicfigur „hulk“.
Bruce Banner (hulk) hat aufgrund wissenschaftlicher Selbstversuche seines Vaters am Immunsystem mutierte Gene vererbt bekommen. Nachdem Bruce Gammastrahlen ausgesetzt wurde, zeigt sich die Wirkung der mutierten Gene.
Wann immer er gereizt wird, „explodiert “ er vor Wut.
Ähnlich möchte ich mit dem Klang/Musiker umgehen: infizieren, reizen, explodieren lassen.

lovely monster

für Orchester(2009)

…keuchen, krächzen, schleim und gift absondern, sich aufbäumen, schwabbeln, krabbeln, kriechen, stampfen, brüllen, scharfe zähne zeigen, zubeissen, tentakeln, zupacken, kämpfen, zu boden gehen, sich erholen, herumschlängeln, sich aufrichten, mutieren, schreien…..wie ein monster…wie ein Orchester.

„melting pot“

für Orchester und Solisten (2011)

Mit der Street Academy von „Into the City“ begibt sich das RSO Wien auf ungewohntes Terrain, räumlich wie musikalisch. Es geht um das Instrument „Großes Orchester“ und dessen sozial vermeintlich festgelegte Rolle. Mit einem Kompositionsauftrag an den Komponisten Bernhard Gander und der Kooperation mit den Künstler/innen der Street Academy wird an neuer Kunst ebenso wie an neuem Selbstverständnis gearbeitet. Großes Orchester also, und DJs, Rap, Slam Poetry, Breakdance. Eine Uraufführung mitten in einer Shopping Mall, in einer Bilderwelt des 21. Jahrhunderts: Das Orchester ist der Ghettoblaster zu den Geschichten junger Menschen dieser Stadt. Der Komponist Bernhard Gander bringt diese unterschiedlichen Klangwelten in Verbindung, schrieb Musik für Orchester, die sich mit den Klängen der jungen Künstler/innen verbindet, ihnen ungewohnte Freiräume und Einbettungen verschafft. Bernhard Gander lebt in einem der lebendigsten Bezirke von Wien, in Favoriten, wo er die aktuelle Musikkultur der Jugendlichen tagtäglich erlebt. Er schrieb im Auftrag von „Into the City“ und dem ORF Radio-Symphonieorchester das knapp einstündige Werk „melting pot“ für Orchester und Solisten der Street Academy. Star dieser Szene ist SaRa und sie wird ebenso mit dabei sein im Kagraner Donauzentrum wie Yasmin Hafedh als Slam Poetristin, der virtuose DJ Zuzee Beatboxer Fii, Breakdance von Streetlive Supreme, Rap von Esra und MA21. Stagvideos von Petra Zöpnek. Die Uraufführung von „melting pot“ fand (im Rahmen der Wiener Festwochen) am 20. Mai 2011 im Wiener Donauzentrum (Arena) statt, Cornelius Meister dirigiert das RSO Wien.

ö

für quintett (2005)

ö…quintett für bassflöte, bassklarinette, akkordeon, bratsche und cello
ö…intensives musizieren, manchmal sowas ähnliches wie strophe und refrain, solos, duos, trios, mit und ohne begleitung
ö…eine hommage an die rockgruppe MOTÖRHEAD, deren kurze und kräftige songs mich dazu verleitet haben

schlechtecharakterstücke

für Klaviertrio (2008)

gier: jeder für sich, anhäufung, immer schneller, immer mehr, immer höher, immer lauter, atemlos, aggressiv, trügerische eintracht
neid: argwöhnisches beobachten des anderen trotz ähnlicher besitzverhältnisse, bohrende eifersucht
geiz: jeder für sich, festklammern, zurückhalten, auf der stelle treten, rückläufige entwicklung
lamento: trügerisch einträchtiges jammern, beinahe im einklang