„OOZING EARTH“ @ BOZEN, BAHNHOFSREMISE – 07.09.2022

Verfasst von Christian Wachter (CW) am 13. November 2022.

Mäßige bis mittelstarke Regenfälle begleiten die Suche nach der Stätte einer Veranstaltung, die in vielerlei Hinsicht das Prädikat „einzigartig“ verdient: Da wäre zum einen die Tatsache, dass „Oozing Earth“ zum ersten Mal überhaupt in Italien aufgeführt wird. Das Werk bildet zudem den Auftakt für die Veranstaltungsreihe „Transart“, einem Festival für zeitgenössische Kultur.

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Die an eine alte Fabrikhalle erinnernde Location scheint wie geschaffen für die mitunter ebenso von stampfenden Industrial-Parts durchzogenen Stücke sowie das apokalyptische Konzept, in dem es unter anderem auch um den Gegensatz zwischen Mensch und Maschine geht. Doch dazu später mehr: Die Veranstaltung beginnt mit leichter Verspätung, mehr und mehr füllt sich der Platz vor der Halle. Das Publikum so mannigfaltig und bunt gemischt wie die Musik selbst: So findet sich der junge, lederjackentragende Metalhead mit Mayhem-Shirt gleich neben Kunstliebhabern älteren Jahrganges im feinen Zwirn. Die Zuschauerschar repräsentiert genau das was „Oozing Earth“ in sich vereint: Zeitgenössische klassische (Kunst-)Musik trifft auf extremen Metal.

Für erstere Komponente steht das in Frankfurt am Main beheimatete Ensemble Modern, das auf eine lange Historie zurückzublicken vermag und in der Vergangenheit bereits mit unsterblichen Größen wie György Ligeti, Karlheinz Stockhausen oder Frank Zappa zusammenarbeitete. Im „Oozing Earth“-Kontext wagt die international besetzte Truppe den Brückenschlag zum extremen Metal. Mit Attila Csihar (u.a. Mayhem, Sunn O))), Tormentor) und Flo Mounier (Cryptopsy) konnten zwei außergewöhnliche, charismatische Musiker zu einer Kooperation bewegt werden, die zu dem ureigenen Charakter des Ganzen entscheidend beitragen. Nach einführenden Worten zweier führender Köpfe der Bozener Kunstszene legt der letztgenannte Kanadier mit einem eindrucksvollen Drum-Solo los. Attila betritt daraufhin zusammen mit den Ensemble-Musikern die Bühne und das Stück beginnt: Wuchtige, verzerrte Streicherklänge treffen auf durch den Raum flirrende Bläser, während Attila in seiner unnachahmlichen Art Beschwörungen ins Mikro schreit. Die E-Instrumente haben sich die Musiker eigens für „Oozing Earth“ angeschafft und wenn man die Augen schließt, möchte man fast meinen, einer „richtigen“ Metalband zu lauschen.

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Das Projekt lotet indes Grenzen aus, bewegt sich selbstsicher auf den unterschiedlichsten Ebenen und führt zwei Welten zusammen, von denen man eigentlich dachte, sie seien unvereinbar. Im Nachgang, wenn man sich wieder „herkömmlicher“ Musik zuwendet, merkt man, wie konservativ und vorhersehbar alles Vorangegangene eigentlich klingt. Die Prämisse des Komponisten Bernhard Gander, auf kompromisslose Art und Weise zeitgenössische Kunstmusik mit Black- und Death Metal zu verschmelzen, wurde so enorm eindrucksvoll realisiert. Auch der Sound in der Bahnhofsremise wirkt ungemein homogen. Zum ersten Mal überhaupt wird „Oozing Earth“ an dem Abend zudem ohne Dirigenten aufgeführt.

Die Musiker orientieren sich ausschließlich am Click-Track und das klappt beängstigend gut: Die Einsätze innerhalb dieses Sammelbeckens komplexer, manchmal auch regelrecht archaisch wirkender Sounds kommen alle auf den Punkt. Flo Mouniers anspruchsvolles Drumming nebst Blastbeats wirkt keineswegs wie ein Fremdkörper, sondern fügt sich auf natürliche Weise ins Ensemble ein. Das Zusammenspiel insbesondere mit den Perkussionisten zu seinen beiden Seiten ist bis zur Perfektion aufeinander abgestimmt. Am linken Bühnenrand zelebriert Attila Csihar seine Messe, beschwört gestenreich und stimmgewaltig eine unheilvolle Aura der Düsternis, der Verzweiflung. Das, was an diesem Abend zu hören und zu sehen ist, hat es bis dato noch nie gegeben: Manch einem mag dies zu avantgardistisch, zu experimentell sein. Aufgeschlossene Hörerkreise dürfen jedoch etwa anderthalb Stunden hingebungsvoller Ekstase verfallen. Danach ist nichts mehr so wie es vorher war: Man fragt sich, was das denn eigentlich gewesen sei, dem man da gerade beigewohnt hatte? Worte, nicht zuletzt auch die in vorliegender Rezension, vermögen dies nicht beziehungsweise nur eine unzulängliche Beschreibung abzugeben.

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Um in diese akribisch inszenierte, trotzdem abstruse wie ungemütliche Welt einzutauchen, muss man all dieses Fremdartige, Morbide, an sich heranlassen, es am eigenen Leib und in der Seele spüren. Zu frisch die Eindrücke nach dem Auftritt, um bei einem Glas Lagrein die passenden Worte zu finden. Und auch jetzt, nach ein paar Tagen Abstand, vermag man den Abend kaum einzuordnen. Nur dessen ist man sich gewiss, nämlich, dass man etwas Außerordentlichem, ja, Revolutionärem beiwohnen durfte. Eine unterschiedliche Welten vereinigende, verstörende Feier der Apokalypse, dargeboten von wahren Meistern ihres Faches!

Text von Christian Wachter
Fotos & Video von Festival Transart, Tiberio Sorvillo 2022

07.09.22 – Oozing Earth from Transart Festival on Vimeo.

Musiktheater der Stunde

Tischlerei der Deutschen Oper: Die „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“ des ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan gehen unter die Haut. von ISABEL HERZFELD

FOTO: EIKE WALKENHORST

„Ein bisschen ist das hier schon wie auf der Flucht“, tönt es aus der Zuhörerschaft, die sich vor den geschlossenen Türen der Tischlerei der Deutschen Oper versammelt hat. Der kahle enge Flur, der sich mit wartenden Menschen füllt, erinnert in der Tat an eine Schiffspassage. Das „Fluchtgepäck“, das den jüngeren Leuten als Sitzgelegenheit empfohlen wird – große kofferähnliche Plastiksäcke – passt dazu.

Dabei ist das noch bequem. Wenn das Publikum im Innenraum dicht an dicht sitzt, auf eine unüberwindbare, sich über die ganze Breitseite erstreckende Mauer blickt, die schweren Türen zugefallen sind und das Halbdunkel von einem unterschwelligen Dröhnen und Surren erfüllt ist, dann wird es ernst.[

Nun gibt es kein Entrinnen mehr. Nicht vor Bernhard Ganders fordernder, bohrender, in tiefen Sequenzen bedrohlicher Musik und erst recht nicht vor Serhij Zhadans eindringlichen, alle Ruhe und Sicherheit erschütternden Worten.

Als Auftragswerk der Münchener Musikbiennale erlebten die „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“ am 7. Mai ihre Uraufführung und haben nun in Kooperation mit der Deutschen Oper in Berlin Premiere.

Was in seiner Entstehung etwa zwei Jahre Vorlauf hatte, bezog sich zunächst auf Kriege, Flucht und Entwurzelung auf aller Welt – und die Gleichgültigkeit, Ablehnung oder Hilflosigkeit des satten Westens. Unversehens rücken sie uns mit dem „plötzlich“ mitten in Europa stattfindenden Krieg auf den Leib, gehen unter die Haut.

Stationen der Flucht, des Abgewiesen-Werdens

Serhij Zhadan, im Gebiet Luhansk geborener, in Charkiw lebender Schriftsteller, Punkmusiker und Polit-Aktivist, zeigt in seinem ersten Musiktheater-Libretto Stationen der Flucht, des Wartens, des Abgewiesen-Werdens, der Verzweiflung und der Hoffnung.

Vor der Mauer (Bühne: Theun Mosk) befindet sich der Passkontrollbereich eines osteuropäischen Grenzübergangs. Eine Schlange von Menschen aus dem Osten steht einer Gruppe von Beobachtenden auf der westlichen Seite gegenüber. Noch empfängt man die Fremden, „als müssten wir nicht morgen den Blick abwenden und unsere Offenheit bereuen“.

Schlangen von Menschen: Wie werden sie empfangen?
Schlangen von Menschen: Wie werden sie empfangen?FOTO: EIKE WALKENHORST

Regisseurin Alize Zandwijk konkretisiert das, indem sie links einen Sektempfang (auf der Titanic?) stattfinden lässt, dem ein Haufen von Rettungswesten, eine Mülltonne, eine grell flackernde Straßenlaterne schon bedrohlich nahe gelagert ist.[

Vor einem Autowrack rechts postiert sich das von Elda Laro geleitete Ensemble Modern mit Violine, Kontrabass, zwei Klavieren, Schlagzeug und Bassklarinette. Dort schälen sich Flüchtende aus gestaltlosen Plastikkokons (Kostüme: Anne Sophie Domenz): „Ganz Osteuropa ist ein Fegefeuer“.

Mit den Sekt Trinkenden bilden sie einen siebenstimmigen Chor, in dem sich die Seiten vertauschen und auflösen: „Die Menschen, die heute in Sicherheit leben, können morgen auf der Straße landen“, sagt die Regisseurin dazu.

Unsicherheit überall: in einer Gefängniszelle treffen sich ein Mann im Businessanzug (Carl Rumstadt) und ein Mann in Militärkleidung (Andrew Robert Munn). Der Spekulant hat sein Land ausgebeutet, der Soldat für die vermeintlich gute Sache Menschen getötet.

Auch ihre Positionen nähern sich an: ihnen droht das gleiche Schicksal der Abschiebung und Verurteilung. Zwischen ihnen eine Frau (Antonia Ahyoung Kim), der nur noch ihr Kind geblieben ist, die bei den Saturierten nicht betteln darf, bis sie aufschreit: „Tilgt mich aus diesem Land“.

Eine Frau hat ihren Auftritt, der nur noch ihr Kind geblieben ist: „Tilgt mich aus diesem Land!"
Eine Frau hat ihren Auftritt, der nur noch ihr Kind geblieben ist: „Tilgt mich aus diesem Land!“FOTO: EIKE WALKENHORST

Hier ist niemand mehr zu Hause, geht in ein Nirgendwo. Schauspielerin Nadine Geyersbach prangert angesichts dieses Leids die Verlogenheit des Westens an – vielleicht die einzige etwas plakativ anmutende Passage.

Aller moralisierenden Emotion arbeitet Gander entgegen, indem er den sprachgewaltigen Text zerpflückt, den Stimmen ein akzentverschiebendes Dauerstaccato abverlangt, Gesang auf Hochtouren, Schreien gleich. Dazwischen selten Lyrisches, Harmonisches sogar, Melodiefetzen.

In den elektronisch verzerrten, in Techno- und Heavy Metal-Manier hämmernden Instrumentalklängen klingt plötzlich Beethovens Mondschein-Sonate auf, ebenso nostalgisch wie hoffnungsvoll berührend.

https://www.tagesspiegel.de/kultur/ganz-osteuropa-ist-ein-fegefeuer-musiktheater-der-stunde/28367622.html


Mehr kann Kunst nicht leisten

Bernhard Gander zeigt seine aufrüttelnde Flüchtlingsoper „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“ zum Auftakt der Münchener Biennale für Neues Musiktheater. Mehr kann Kunst nicht leisten.

Von Reinhard J. Brembeck/Süddeutsche Zeitung

Selten nur traut sich Oper heute direkt an die brennenden Themen der Zeit und selten nur gelingt das dann auch noch derart schlüssig wie jetzt mit Bernhard Ganders „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“. Diese Uraufführung auf der Bühne der Muffathalle eröffnete die diesjährige Münchener Biennale für Neues Musiktheater, die, das ist weltweit einmalig, seit 1988 ausschließlich frisch komponierte Opern zeigt.

Der Titel von Ganders Stück hält, was er verspricht. Die drei Solisten, der siebenköpfige, oft solistisch agierende Chor und eine Schauspielerin sind in einhundert pausenlosen Minuten ständig als Flüchtlinge irgendwo in Osteuropa und/oder Deutschland, Libretto wie Regie legen sich da nicht fest. Dazu spielt ein faszinierendes Quintett des auf Neue Musik geeichten Ensemble Modern unter der Anleitung von Dirigentin Elda Laro elektronisch verzerrte Todesmärsche, rhythmisierte Verzweiflungsmusiken und Untergangstänze, die Sänger skandieren und rappen mehr als sie singen.

Das ergibt ein aufrüttelnd Grau in Grau gehaltenes Tableau der Unmenschlichkeit, wie sie alle Flüchtlinge zwischen Hunger, Abschiebung, Demütigung, Angst und Folter täglich überall auf der Welt erleben. Es ist der Alltag der vielen, den die reiche erste Welt meist nur aus Fernseh- und Internetbildern kennt, die schnell verblassen. In der Muffathalle ist das anders. Einhundert Minuten Elend können sehr lang sein, hier sind sie sehr intensiv. Der Librettist, Lyriker und Rocksongtexter Serhij Zhadan wurde 1974 im derzeit vom russischen Krieg verheerten Luhansk geboren. Er liebt Sentenzen wie „Kultur ist die Fähigkeit, in Gegenwart der Toten über das Leben zu sprechen“ und Poetisches wie „Nacht, getränkt von Schlaflosigkeit, Nacht, wenn die Parkplätze weitläufig wirken, Nacht unserer Einsamkeit, Nacht der Stimmlosigkeit“, gesungen wird das im Original ukrainische Libretto auf Deutsch.

Gander aber komponiert rasant über alles hinweg, sodass man über die Sentenzen nicht nachdenken, dem Poetischen nicht nachhorchen kann. Das ist gut so. Denn Gander schreibt eine Wiederbelebung der antiken Tragödie mit ihren gesellschaftskritischen Chören und überindividuellen Arien, er verweist auf Ludwig van Beethovens „Mondscheinsonate“, Kurt Weills „Sieben Todsünden“, Igor Strawinskys „Oedipus Rex“. Hier steht nicht wie in der Romantik, mit der viele heutige Komponisten noch immer nicht abgeschlossen haben, der Einzelne mit seinem Wehwehchen im Zentrum, sondern das Kollektiv der Schikanierten.

Die Stimmen der Vertriebenen bezeugt diese Oper – und beglaubigt damit auch ihren Sinn

Theun Mosk hat eine Mauer hingestellt, rechts ein marodiertes Auto, dazwischen viele Säcke, mit denen man Flüchtlinge auf den Straßen sieht. Der grandiose Chor steht in der kalten Szene gegen die Solisten. Carl Rumstadt und Andrew Robert Munn geben zwei Abschiebehäftlinge, Antonia Ahyoung Kim eine Mutter. Wegen Ganders archaischer Klänge, peitschenden Rhythmen und einer dezidierten Unsentimentalität driftet der Abend nie in eine Betroffenheitsshow ab. Die liefert allerdings die Schauspielerin Nadine Geyersbach. Bei ihr klingen Zhadans Texte, die durch Ganders Musik ausgehärtet werden und die Wucht eines Requiems haben, weinerlich selbstgerecht. Das lastet verstörend auf dem Abend. Hier hätte die Regisseurin Alize Zandwijk gern straffend eingreifen können, schließlich lässt sie auch sonst keine vordergründigen Aktualisierungen an diesem Abend zu, der kein Mitleid einfordert und keine Weinerlichkeit bedient. Denn Komponist Gander will aufrütteln, beunruhigen, am Wertbewusstsein der Reichen kratzen. Das kann er ziemlich gut.

Librettist Serhij Zhadan liefert aber nicht nur leitartikelige Schreckenstableaux, er versucht zuletzt auch eine Synthese. Verklärung und Sentiment sind seine Sache nicht, da trifft er sich mit seinem Komponisten. Er weiß auch, dass Kunst etwas anderes ist als die Wirklichkeit, die abzubilden ihr nicht genügen kann. Wie aber kann ein Texter glaubwürdig herauskommen aus einer Situation, die Zehntausende von Flüchtlingen täglich als aussichtslos erleben?

Zhadan gibt deshalb ganz unspektakulär den Psychologen der Schicksalsannahme. Seine Geflüchteten werden abgeschoben in ihre Heimat, die sie aus guten Gründen verließen, und wo ihnen Gefängnis, Folter, Tod droht. „Seid ihr bereit, dem Leben ins kranke Auge zu blicken?“ fragt das Libretto und formuliert dann eine entscheidende Aufgabe der Kunst vor dem Leid der Menschen: „Sei unser Zeuge, du dornige Sprache…Bist du bereit, den Tod zu bezeugen?…Bezeuge die Stimmen, die die Bewohner der abgebrannten Städte aus dem Schlaf gerissen haben.“ Mehr kann Kunst nicht leisten, und genau das tut diese Oper, die damit auch Sinn und Notwendigkeit ihrer oft als abgehobene Unterhaltung wahrgenommenen Kunstform beglaubigt.

Mit „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“ beginnt die vierte von dem auf Experimente geeichten Komponistenduo Manos Tsangaris und Daniel Ott ausgerichtete Biennale ausgerechnet mit einem starken Bekenntnis zur traditionell geschlossenen Form, der es paradoxerweise trotz aller Anklänge an die Tradition gelingt, zeitgemäß modern zu wirken. Mitten in Seuche und Krieg ist das erstaunlich. Genauso erstaunlich ist, dass die Hochkulturform Oper ihre gesellschaftliche Relevanz noch immer nicht verloren hat.

Von Reinhard J. Brembeck

https://www.sueddeutsche.de/kultur/bernhard-gander-lieder-von-vertreibung-und-nimmerwiederkehr-muenchener-biennale-ukraine-flucht-1.5580543

oozing earth


Sonntag, 13. September, Wiener Festwochen

Museumsquartier, Halle E

OOZING EARTH for voice, extreme-metal drummer and ensemble /62 min

Attila Csihar (voice)
Kévin Paradis (drums)
Ensemble Modern
Conductor: Bas Wiegers

Der erste Engel blies seine Posaune.
Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land.
Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras. (Offb 8,7)

„Oozing Earth“ ist der Entwurf eines klanglichen Endzeitpanoramas. In einem letzten, gewaltigen Akt des Widerstandes bäumt sich die aus allen Wunden blutende, zu Tode geschundene Erde gegen ihr entfremdetes Kind auf. Vernunftbegabt und theoretisch weitblickend, praktisch jedoch unfähig, entsprechend zu handeln, strebt die Menschheit ohnmächtig ihrem Untergang zu.
Was wir beschützen sollten, vernichten wir. Was wir geschaffen haben, knechtet uns. Falsche Propheten anbetend, entfernen wir uns mehr und mehr von dem, was lebt. Derart betäubt sind unsere Sinne, dass wir das Mahnen der Wächter kaum noch vernehmen. Gegen alles Leben, reichen wir Bruder Technik die Hand.
Noch einmal, ein letztes Mal, mobilisiert die Erde all ihre Kräfte: Stampfende Rhythmen, dröhnende Klänge und mächtige Growls verbinden sich zu einem ultimativen Abgesang auf die Menschheit, für den der österreichische Komponist Bernhard Gander klangliche und sprachliche Codes des Black Metal und Death Metal mit zeitgenössischer Kunstmusik verschmolz. Zwei internationale Stars der Extreme Metal Szene – Flo Mounier [u. a. Drummer der Band CRYPTOPSY und VLTIMAS] und Attila Csihar [MAYHEM-Sänger und Stimme der Kult-Band SUNN O)))] – werden gemeinsam mit den Musiker*innen des ENSEMBLE MODERN Ganders akustische Apokalypse am 6. März 2020 im Frankfurter Batschkapp erstmals live entfalten.

Dann machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. (Offb 8,6)
Die letzten Tage haben begonnen.


Oozing Earth

for voice, extreme-metal drummer and ensemble

video:https://www.youtube.com/watch?v=Qp2MgYxy3ao

Attila Csihar (voice)
Flo Mounier (drums)
Ensemble Modern
Conductor: Brad Lubman

6.3.2020: Batschkapp, Frankfurt

Der erste Engel blies seine Posaune.
Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land.
Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras.
(Offb 8,7)

„Oozing Earth“ ist der Entwurf eines klanglichen Endzeitpanoramas. In einem letzten, gewaltigen Akt des Widerstandes bäumt sich die aus allen Wunden blutende, zu Tode geschundene Erde gegen ihr entfremdetes Kind auf. Vernunftbegabt und theoretisch weitblickend, praktisch jedoch unfähig, entsprechend zu handeln, strebt die Menschheit ohnmächtig ihrem Untergang zu.
Was wir beschützen sollten, vernichten wir. Was wir geschaffen haben, knechtet uns. Falsche Propheten anbetend, entfernen wir uns mehr und mehr von dem, was lebt. Derart betäubt sind unsere Sinne, dass wir das Mahnen der Wächter kaum noch vernehmen. Gegen alles Leben, reichen wir Bruder Technik die Hand.
Noch einmal, ein letztes Mal, mobilisiert die Erde all ihre Kräfte: Stampfende Rhythmen, dröhnende Klänge und mächtige Growls verbinden sich zu einem ultimativen Abgesang auf die Menschheit, für den der österreichische Komponist Bernhard Gander klangliche und sprachliche Codes des Black Metal und Death Metal mit zeitgenössischer Kunstmusik verschmolz. Zwei internationale Stars der Extreme Metal Szene – Flo Mounier [u. a. Drummer der Band CRYPTOPSY und VLTIMAS] und Attila Csihar [MAYHEM-Sänger und Stimme der Kult-Band SUNN O)))] – werden gemeinsam mit den Musiker*innen des ENSEMBLE MODERN Ganders akustische Apokalypse am 6. März 2020 im Frankfurter Batschkapp erstmals live entfalten.

Dann machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen.
(Offb 8,6)
Die letzten Tage haben begonnen.

CARL

http://www.arttourist.com/online-lesen.html